Software as a Service (SaaS) ist seit einiger Zeit im geschäftlichen Alltag auf der Überholspur. Die weltweiten Umsätze sind von rund 16 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 auf über 167 Milliarden US-Dollar angestiegen. Für das Jahr 2023 prognostizieren Experten ein weiteres Wachstum auf nahezu 200 Milliarden US-Dollar. Kein Wunder, denn dieses System bietet sowohl für die Hersteller der Software als auch für die Kunden zahlreiche Vorteile. Doch worum handelt es sich bei SaaS genau, was haben Unternehmer davon und wo lauern eventuell Stolperfallen? Die Antworten darauf gibt es in diesem Artikel.
Was bedeutet SaaS?
Bei Software as a Service (SaaS) handelt es sich um ein Vertriebsmodell für Software, bei der der Anbieter die Anwendungen in einer Cloud hostet und den Nutzern über das Internet zumeist gegen Bezahlung einer monatlichen Lizenzgebühr zur Verfügung stellt.
Zu den bekanntesten SaaS im privaten Bereich zählt unter anderem der Video-Streaming-Dienst Netflix, im beruflichen Kontext kommt das Modell für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke zum Einsatz. Vor allem CRM-Lösungen auf SaaS-Basis erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Immer mehr Unternehmer steigen auch bei ihren Office-Anwendungen auf SaaS um.
Auch für die Buchhaltung ist SaaS bestens geeignet. Anpassungen durch gesetzliche oder regulatorische Vorgaben werden hier automatisch in das System eingespielt und bieten so die Sicherheit, keine wichtigen Updates zu verpassen.
Große Unternehmen stellen ihre Vertriebsmodelle um
Wie populär SaaS mittlerweile ist, zeigt vor allem der Umstieg des Vertriebsmodells von populären Software-Herstellern wie etwa Adobe oder Microsoft. Beide Unternehmen bieten ihre Software mittlerweile als SaaS-Lösung zum monatlichen Abopreis an.
Während Microsoft neben der Saas-Lösung „Microsoft 365“ auch noch „Office 2021“ zum Einmalkauf anbietet, gibt es die populären Produkte von Adobe wie beispielsweise das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop oder das vektorbasierte Grafik- und Zeichenprogramm Illustrator nur noch in der Cloud im Abo zu mieten.
Der Vorteil liegt auf der Hand. Denn die Einnahmen lassen sich damit für die Software-Hersteller wesentlich besser planen.
Die Vorteile von SaaS im Unternehmen
Doch auch für die Unternehmen selbst bietet SaaS zahlreiche Vorteile.
Da die Software vom jeweiligen SaaS-Anbieter gehostet wird, ist keine aufwendige Installation erforderlich. Zudem wird auch keine zusätzliche Hardware benötigt.
SaaS-Produkte lassen sich sehr einfach skalieren. Wächst das Unternehmen, können einfach weitere Lizenzen hinzugefügt werden. Das ist vor allem bei temporären Projekten ein großer Vorteil. Denn nach einem Projektabschluss kann die Anzahl der Lizenzen auch einfach und unkompliziert wieder reduziert werden.
Durch den Einsatz von SaaS kann der Aufwand der IT im Unternehmen deutlich reduziert werden. Im Gegensatz zu anderer Software ist kein spezielles IT-Wissen erforderlich, um die Programme zu installieren und zu betreiben. Im Endeffekt bedeutet das weniger Kosten für Personal beziehungsweise eine Agentur.
Vor allem im Hinblick auf die Sicherheit bietet SaaS einen großen Vorteil. Denn um Updates und Patches kümmert sich in diesem Fall der Hersteller. Die Software bleibt somit stets auf dem neuesten Stand, ohne dass dafür Kosten und Aufwand für die Wartung des Systems entstehen.
Ortsunabhängiges Arbeiten gehört spätestens seit der Corona-Pandemie zur neuen Normalität in Deutschland. Durch die Nutzung von SaaS können alle Mitarbeiter unabhängig von ihrem jeweiligen Arbeitsort die erforderliche Software nutzen. Alles, was dafür benötigt wird, ist ein Laptop mit Internetverbindung. In manchen Fällen ist sogar ein Tablet oder ein Smartphone ausreichend.
Die Nachteile von SaaS im Unternehmen
Wo Licht ist, da befindet sich auch Schatten. Das gilt selbstverständlich auch beim Thema SaaS.
Eines der heikelsten Themen in diesem Zusammenhang ist der Datenschutz. Die Daten werden bei der Verwendung von SaaS auf einem externen Server gespeichert.
Vor allem, wenn es sich dabei um einen Anbieter außerhalb Europas handelt, sollte die Einhaltung aller Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) besonders kritisch hinterfragt werden. Denn Unternehmen in der EU sind verpflichtet, selbstständig zu überprüfen, ob bei Datentransfers in Drittländer Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO erforderlich sind.
Darüber hinaus ist es wichtig, darauf zu achten, wie die Daten beim jeweiligen SaaS-Anbieter gesichert werden und welche Maßnahmen zur IT-Sicherheit generell zum Einsatz kommen. Denn im schlimmsten Fall droht nicht nur der Verlust der Daten für die eigene Verarbeitung, sondern auch noch ein Datenklau zur missbräuchlichen Verwendung.
Doch auch wenn Hackerangriffe oder Systemausfälle auch bei SaaS-Lösungen niemals mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden können, sorgen die Anbieter schon aus Eigeninteresse für ein hohes Maß an Sicherheit.
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