
Dass die Cyber-Security in der heutigen Zeit der modernen und sich immer weiterentwickelnden Technologien eine wichtige Rolle spielt, ist inzwischen bekannt. Allerdings reicht es nicht, sich einmal mit der Cyber-Security und den damit einhergehenden Maßnahmen auseinanderzusetzen, um sich angemessen vor möglichen Angriffen und Gefahren schützen zu können.
Denn durch immer raffiniertere Neuerungen, die natürlich in vielen Bereichen einen großen Vorteil darstellen, haben auch Internet-Kriminelle immer mehr Möglichkeiten, Schaden anzurichten. Das heißt, dass all die Neuerungen und Fortschritte immer eine Medaille mit zwei Seiten darstellen. Auf der einen Seite bringen sie viele vorteilhaften Aspekte mit sich, auf der anderen Seite können Cyber-Kriminelle das Wissen und die Techniken nutzen, um ihre Angriffe, wie zum Beispiel das Phishing zu starten.
Nun ist es durchaus richtig, dass es sich beim Phishing keinesfalls um eine neue Technik handelt, die Online-Kriminelle nutzen, um Schaden anzurichten. Doch diese Methode ist immer raffinierter geworden und folglich auch deutlich schwerer zu erkennen. Umso wichtiger ist es also für Unternehmen, zu wissen, worauf sie bei Phishing-Mails achten müssen und wie sie diese überhaupt erkennen können.
Warum ist das Phishing bei Online-Kriminellen so beliebt?
Dass das Phishing auch nach all den Jahren, in denen es von Hackern betrieben wurde, immer noch eine sehr beliebte Angriffsmethode darstellt, liegt unter anderem daran, dass Technologien, wie die KI die Authentizität dieser Mails erhöhen und somit auch die Chancen, dass Opfer tatsächlich auf dieses Phishing hereinfallen, vergrößern.
Vor KI und den vielen Fortschritten im Bereich der Technologie, war es recht simpel eine Phishing-Mail zu erkennen. Oft wiesen sie die folgenden Merkmale auf:
- schlechte Grammatik
- Rechtschreibfehler
- schlecht übersetzte Mails
- Mails auf Englisch (nicht selten einem schlechten Englisch)
Es handelte sich also um Mails, die viele Menschen bereits beim Überfliegen skeptisch werden ließen. Doch auch trotz dieser klaren Anzeichen sind jedoch viele Menschen auf derartige Mails hereingefallen. Das Risiko, nun Opfer einer augenscheinlich authentischen Mail zu werden, ist somit durch die raffinierten Methoden nun noch größer.
Denn Cyber-Kriminelle können heutzutage Tools nutzen, um so nicht nur die Phishing Mails sehr viel authentischer zu gestalten, sondern um die Mails deutlich schneller erstellen zu lassen, ohne viel Zeit und Aufwand investieren zu müssen.
Durch Tools wie:
- Phishing-as-a-Service-Kits
- Automatisierte Phishing-Tools
- Ziellisten
müssen Cyber-Kriminelle nicht einmal mehr ein großes technisches Verständnis mitbringen, was ebenso dazu beiträgt, dass diese Art des Cyber-Angriffs immer beliebter wird und vermehrt auftritt.
Allerdings heißt das nicht, dass Unternehmen diesen Phishing-Mails hilflos ausgeliefert sind. Denn es gibt durchaus einige Möglichkeiten, um diese betrügerischen Mails entlarven zu können.
Warum ist es wichtig, sich als Unternehmen vor Phishing-Mails zu schützen?
Sich als Unternehmen vor Phishing-Mails zu schützen, ist aus dem Grund so wichtig, weil durch sie viele Gefahren ausgehen. Natürlich bestehen Gefahren nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen, doch Unternehmen riskieren, dass durch das Hereinfallen auf Phishing-Mails:
- das gesamte Netzwerk des Unternehmens kompromittiert wird.
- das Unternehmen nicht so weiterarbeiten kann, wie bisher und somit große Verluste hat.
- Rückfragen von der Behörde rund um die Schutzmaßnahmen kommen könnten, da Unternehmen der Meldepflicht unterliegen, sofern sie Opfer eines Cyber-Angriffs (wie zum Beispiel durch eine Phishing-Mail) werden.
- Schäden entstehen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind und auch dem Image des Unternehmens schaden können.
Zusammengefasst ist es also wichtig, sich intensiv mit den Maßnahmen auseinanderzusetzen, die dabei helfen, Phishing-Mails zu erkennen, um so nicht auf sie hereinzufallen.
Maßnahmen, um Phishing-Mails zu erkennen
Wenn es darum geht, Phishing-Mails als diese zu erkennen, um auf diese Weise verhindern zu können, auf betrügerische Links zu klicken über die dann Daten geklaut oder sensible Informationen gestohlen werden, ist das A und O zunächst einmal die Sensibilisierung der Mitarbeiter des Unternehmens.
Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter ganz genau wissen, was es mit dem Phishing, anderen Methoden der Cyber-Kriminalität und der Cyber-Security auf sich hat. Nur, wer über das entsprechende Wissen verfügt, kann anschließend auch die einzelnen Maßnahmen für das Erkennen einer Phishing-Mail anwenden. Unternehmen sind somit in der Verantwortung sicherzustellen, dass die Mitarbeiter für die Cyber-Security sensibilisiert werden und:
- Einen Ansprechpartner für Fragen rund um die Cyber-Security haben.
- Immer wieder Schulungen rund zu dem Thema „Cyber-Security“ bekommen.
Wie sagt man doch immer so schön? Eine Herde ist immer nur so stark wie das schwächste Glied. Es ist wichtig, dass wirklich alle Mitarbeiter eines Unternehmens wissen, worauf sie achten müssen. Somit ist diese Sensibilisierung der Mitarbeiter genauso wichtig wie die Motivation der Mitarbeiter. Diese Kombination sorgt für ein sicheres und angenehmes Arbeitsklima, in dem die Mitarbeiter effektiv arbeiten, ohne zu riskieren, dass all diese Arbeit durch das Reinfallen auf Phishing-Mails zu Nichte gemacht wird.
Das Prüfen des Absenders
Zunächst einmal ist es sinnvoll, immer den Absender der Mail zu prüfen. Denn bereits der Absender kann Auskunft darüber geben, ob es sich um eine Phishing-Mail handelt oder nicht. Nicht selten sind die E-Mail-Adressen auf den ersten Blick authentisch, doch auf den zweiten Blick kann es sein, dass:
- ein Buchstabe vertauscht ist
- ein Buchstabe gelöscht ist
- ein vollkommen anderer Name für ein Unternehmen verwendet wird, der jedoch authentisch aussieht und klingt
Selbst, wenn eine E-Mail-Adresse aussieht, sollte dennoch vorsichtig mit dem Inhalt umgegangen werden. Schließlich besteht immer noch die Möglichkeit, dass das E-Mail-Konto einem Hacker-Angriff zum Opfer gefallen ist.
Tipp: Immer noch einmal bei dem Absender nachfragen, ob die E-Mail von ihm verschickt wurde. So kann sichergestellt werden, dass die E-Mail wirklich authentisch und echt ist. In diesem Fall kann auch auf die in der E-Mail enthaltenen Links geklickt werden. Andernfalls müssen die Links vorher erst geprüft werden.
Das Prüfen der Links
Um Links prüfen zu können, ist es wichtig, einen Blick auf den Domainnamen zu werfen. Diesen erkennt man, indem man mit der Maus auf dem Link fährt. Wichtig ist es dabei jedoch, darauf zu achten, auf keinen Fall auf den Link zu klicken! Nur, wenn:
- der Teil, der sich vor dem ersten Schrägstrich befindet, mit dem Namen der Domain endet
- der Text vor dem Domain-Namen mit einem Punkt getrennt wird
ist der Link authentisch.
Tipp: Wer sich nicht sicher sein sollte, gelangt am besten über die Webseite auf die Seite, zu die der Link eigentlich führen soll.
Das Prüfen der Begrüßung
Es kommt selten vor, dass Empfänger in Phishing-Mails persönlich angesprochen werden. In der Regel sind die Formulierungen sehr allgemein gehalten. Es kann dennoch sein, dass Hacker durch den vorherigen Datenklau den Namen der Empfänger kennen, um die Phishing-Mail noch authentischer aussehen zu lassen.
Tipp: Hier ist es wichtig, wieder darauf zu achten, wer der Absender ist, ob man ihn kennt, ob man eine Mail von ihm erwartet hat und ggf. anzurufen, um nachzufragen – allerdings sollte dafür immer die Telefonnummer verwendet werden, die im Internet zu finden ist und nicht die, die in der Mail mitgeschickt wird. Denn diese ist – wenn es sich um eine Phishing-Mail handelt – natürlich ebenfalls gefälscht.
Das Prüfen der Anhänge
Nicht nur über Links, sondern auch über Anhänge können Cyber-Kriminelle Schaden anrichten. Aus diesem Grund sollten Anhänge nie geöffnet werden, wenn man keine Anhänge erwartet. Zudem sollten Anhänge auch nicht geöffnet werden, wenn sie folgende Formate aufweisen:
- .js
- .lnk
- .wsf
- .scr
- .jar
Doch auch bei Anhängen, die vertrauenswürdig aussehen, wie:
- .exe
- .zip
- .docm
- .xlsm
sollte immer Vorsicht gelten.
Tipp: Vertrauenswürdige Anhänge sollten nur geöffnet werden, sofern man diese erwartet und vorher sichergestellt hat, dass der Absender wirklich authentisch und vertrauenswürdig ist.
Weitere Aspekte, auf die man bei Phishing-Mails achten sollte
Neben den genannten Aspekten, die dabei helfen können, Phishing-Mails als solche zu entlarven, gibt es ein paar weitere Aspekte, auf die man achten kann, um zu verhindern, Opfer der Cyber-Kriminellen zu werden:
- Echte Unternehmen verlangen niemals, Anmeldedaten über Mail preiszugeben. Sollte eine solche Aufforderung in einer Mail enthalten sein, handelt es sich vermutlich um eine Phishing-Mail.
- Keine Frage – in Unternehmen kommt es nicht selten vor, dass Dinge schnell erledigt werden müssen und eine hohe Dringlichkeit haben. Doch Mails, in denen direkt mit hohen Kosten gedroht werden, sofern nicht umgehend eine Handlung erfolgt, sind nicht selten Phishing-Mails. Es ist also immer wichtig, auch hier ganz genau hinzusehen und nicht unüberlegt zu handeln.
Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, Nachrichten – sofern diese nicht erwartet werden – immer zu prüfen und für diese Zwecke telefonisch Kontakt mit dem Unternehmen bzw. dem Absender aufzunehmen. Für diese Zwecke kommt aber – wie bereits erwähnt – nicht die in der Mail enthaltene Telefonnummer zum Einsatz. Vielmehr sollte die Nummer über das Internet gesucht werden, um zu verhindern, eine gefälschte Nummer zu kontaktieren.
Zu guter Letzt haben Unternehmen – wie bereits erwähnt – die Verantwortung, ihre Mitarbeiter zu schulen, sodass sie weder auf Phishing-Mails noch auf andere Cyber-Attacken hereinfallen.
Antworten