Wir befinden uns mitten im Umbruch zur allgemeinen Digitalisierung, zur Arbeitswelt 0.4. Damit Unternehmen den neuen Anforderungen gewachsen sind, sind technische Voraussetzungen und allgemeine Vorbereitungen und Qualifizierungen vieler der Arbeitnehmer*innen erforderlich. Von entscheidender Wichtigkeit ist, dass sich alle Führungskräfte, von unteren bis in die höchsten Führungsebenen der Verantwortung für diese Herausforderungen stellen.
Mitarbeiter*innen im Management brauchen Fähigkeiten, um die anstehenden Veränderungen von Arbeits- und Personalstrukturen zu kommunizieren und erfolgreich im Unternehmen umsetzen. Von der Kompetenz der Mitarbeiter in Führungspositionen abhängig sind die Motivation der Arbeitnehmer, die Organisation reibungsloser Umstellung von Arbeitsprozessen, Krisenbeständigkeit und Erfolg des Unternehmens. Wer zurückbleibt, verliert den Anschluss auf dem Markt. Dem Management gilt es daher Möglichkeiten zu bieten, sich ständig weiterzuqualifizieren, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
Weiterbildung den Erfordernissen anpassen
Für die verschiedenen Ebenen des Managements im Unternehmen werden von zahlreichen Akademien und Organisationen zahlreiche, qualifizierte Weiterbildungen angeboten, wie u.a.:
- Qualifizierung auf akademischer und nicht akademischer Ebene
- Weiterbildung zum Thema Personal und Management
- Erweiterung von Kenntnissen in Bereichen wie Informatik, digitale Medien
- Digitalisierung, Big Data, IT
- Kanban, Scrum – Anwendung im Geschäftsbereich
- Hochschulzertifikat für Digitalisierungsmanagement
Mit dem digitalen Wandel steigen die Anforderungen an Führungskräfte zur flexiblen Anpassung an neue Bedingungen, Technologien und Methoden. Im Zuge fortschreitender Digitalisierung entstanden neue Berufsbilder wie z.B. der Digitalisierungsmanager, die auch für einzelne Mitarbeiter*innen neue Aufstiegschancen ermöglichen. Ständige Qualifizierung im Management des Unternehmens beschleunigt die Anpassung der Betriebsabläufe an die Digitalisierung und die Festigung, den Ausbau von Marktplätzen und Zugriff auf neue Märkte.
Fachkenntnisse plus Kompetenzen zur Personalführung
Führungskräfte müssen fit gemacht werden für neue Methoden, Technologien, Nutzung von KI sowie deren qualifizierte Anwendung zur Entscheidungsfindung und Umsetzung für die Arbeitsabläufe. Gleichzeitig gilt es, die Kompetenzen der Personalführung veränderten Strukturen anzupassen. Veränderungen auf dem Weg zur Arbeitswelt 4.0 erfassen alle Bereiche des Unternehmens. Beschäftigte sind vielfach höher qualifiziert, arbeiten mit viel mehr Eigenverantwortung. Digitale Prozesse beeinflussen die Kommunikation, Anleitung, Planung und Kontrolle. Im Management müssen die Fäden eines jeweiligen Bereichs zusammenlaufen.
Weiterbildung für die Führungsebenen kann sich allerdings nicht ausschließlich auf die digitale Befähigung konzentrieren. Die Basis für eine Führungsrolle im Unternehmen ist nach wie vor die hohe fachliche Kompetenz. Je komplexer und schneller Arbeitsprozesse ablaufen, desto umfassender müssen die Fachkenntnisse sein. Um moderne Prozesse im Unternehmen zu überblicken und zu leiten, gilt es Fachkenntnisse auszuweiten, müssen Qualifikationen für weitere Fachgebiete erworben werden. Daher sollte Management-Weiterbildung als Einheit erweiterten Fachwissens und digitaler Kompetenz verstanden werden, zumal viele Lehrgänge vornehmlich digital angeboten werden.
Angebote zur Weiterbildung von Führungskräften
- Coaching für Führungskräfte, Personalentwickler – kürzere Kurse verschiedener Zielstellung von bis zu ca. 14 Tagen
- Lehrgänge von unterschiedlicher Dauer mit Zertifikat-Abschluss von dafür ermächtigten Anbietern, z.B. IHK, DEKRA usw.
- Fernstudium – Anzahl der Semester je Fachgebiet
Arten der Durchführung der Weiterbildung
- Präsenz-Kurse im Unternehmen
- Präsenz-Kurse von externen Anbietern
- Online-Coaching und Online-Kurse
Zeitaufwand für Weiterbildung
Der Zeitaufwand für die Weiterbildung für Führungskräfte richtet sich nach dem jeweiligen Kursangebot. Für ein Coaching, aus dem unterschiedliche Module mit geringem Zeitaufwand gewählt werden können, gewähren Unternehmen häufig eine Freistellung. Lehrgänge von längerer Dauer können für Abendstunden oder digital wahrgenommen werden. Ist eine Prüfung vorgesehen, die Präsenz erfordert, werden Mitarbeiter*innen dafür freigestellt.
In Absprache mit dem Unternehmen kann Bildungsurlaub durchgehend oder in Etappen in Anspruch genommen werden. Je nach Tätigkeit kann eine Weiterbildung – eventuell zeitweilig – mit der Arbeit im Home-Office koordiniert werden.
Wie alle anderen Arbeitnehmer haben Führungskräfte ein Recht auf Weiterbildung. Dabei kann die Initiative von der Führungskraft selbst ausgehen oder vom Unternehmen. Geht die Initiative vom Unternehmen aus, wird die Fortbildung selbstverständlich so organisiert, dass sie die allgemeinen Geschäftsabläufe nicht beeinträchtigt werden. Strebt die Führungskraft aus Eigeninitiative eine weitere Qualifizierung an, gilt es ein Angebot auszuwählen, das die Ausführung der laufenden Aufgaben nicht gefährdet.
Förderungen für Weiterbildung
Die verschiedenen Förderprogramme für berufliche Weiterbildung unterscheiden sich vielfach je nach Bundesland. Für eine öffentliche Förderung gelten in der Regel Einkommensgrenzen. Die Einkommensgrenze liegt bei 20.000 € zu versteuerndes Einkommen jährlich für Singles und dem doppelten Betrag für Verheiratete. Mitarbeiter*innen in Führungsposition ab der mittleren Ebene gehören normalerweise nicht zu den Nutznießern solcher Programme. Sofern die Weiterbildung den Interessen des Unternehmens dient, beteiligen sich allerdings die Firmen meist auf unterschiedliche Weise an den Kosten.
Für die Förderungen infrage kommen allerdings Arbeitnehmer*innen, die durch die Weiterbildung in eine Führungsposition aufsteigen möchten. Sofern sie einen Verdienst im Rahmen der Einkommensgrenze haben, kann z.B. ein Bildungsgutschein des jeweiligen Bundeslandes beansprucht werden oder eine andere Qualifizierungsförderung.
Schulung im Unternehmen oder Outsourcing
Outsourcing hat für die Weiterbildung von Führungskräften entscheidende Vorteile. Mehrstündige Coachings können durchaus von qualifizierten Trainern im Unternehmen durchgeführt. Ein Vorteil ist die Nähe zum Arbeitsplatz. Bei Kursen über längere Zeiträume müssen für eine Schulung Inhouse allerdings zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Räume und Technik sind bereitzustellen. Bei ganztägigen Lehrgängen bringt die Nähe zum Arbeitsplatz keinen nennenswerten Vorteil.
Sehr flexibel gestalten lassen sich digitale Weiterbildungsangebote, bei denen es nur wenig oder sogar gar keine Präsenzerfordernis gibt. Hier kann die Führungskraft die Vereinbarung von Weiterbildung und der Tätigkeit im Unternehmen selbst koordinieren.
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