Abgesehen von der Temperatur bestimmt vor allem auch die Luftfeuchtigkeit das Raumklima. Fakt ist: je besser die Raumluft ist, umso leistungsfähiger ist der Mensch. Als ideal gilt die Kombination von etwa 20 Grad Raumtemperatur und ungefähr 50 Prozent Raumfeuchte. Prinzipiell bedingen steigende Außentemperaturen eine Erhöhung der relativen Raumfeuchte. Bei kalten Außentemperaturen sorgt die Heizung für eine angenehme Raumtemperatur. Diese Erwärmung bedingt jedoch das Absinken der relativen Raumfeuchte. Die optimale Abstimmung von Temperatur und Feuchtigkeit wirkt sich nicht nur positiv auf die Gesundheit der Arbeitskräfte aus, sondern verhindert auch die Bildung von Schimmel.
Absolute und relative Luftfeuchtigkeit
Die Bezeichnung Luftfeuchtigkeit oder Luftfeuchte steht für den Wasserdampfanteil in der Luft. Ein Luftvolumen kann stets nur ein gewisses Maximum an Wasserdampf beinhalten – und zwar abhängig von der herrschenden Temperatur und dem vorhandenem Druck. Die absolute Luftfeuchtigkeit (auch Wasserdampfdichte) gibt in Gramm pro Kubikmeter Luft an, wie viel Wasserdampf enthalten ist. Jegliche Volumenänderung eines Luftpakets hat eine veränderte absolute Luftfeuchtigkeit zu Folge. So bringt Kompression eine höhere Zahl Wassermoleküle pro Kubikmeter und dementsprechend eine steigende absolute Feuchtigkeit mit sich.
Die relative Luftfeuchtigkeit beschreibt den Zustand der Sättigung mit Wasserdampf in Prozent. Liegt eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent vor, ist eine vollständige Sättigung der Luft mit Wasserdampf gegeben. Die relative Luftfeuchtigkeit wird verwendet, um das Gewichtsverhältnis zu beschreiben, das zwischen dem tatsächlichen Wasserdampfgehalt und dem maximal möglichen Wasserdampfgehalt herrscht. Ausschlaggebend sind in jedem Fall Druck und Temperatur.
Die Gefahr der Schimmelbildung
Schimmel möchte man weder zuhause noch am Arbeitsplatz haben. Die Luftfeuchtigkeit sollte möglichst nicht mehr als 60 Prozent betragen, um der Bildung von Schimmel vorzubeugen. Sowohl für Alt- als auch für Neubauten gilt, dass richtiges Lüften – insbesondere auch im Winter – für ein gutes Raumklima sorgt. Schimmel hat dann keine Chance. Je niedriger die Außentemperatur ist, umso seltener denkt man daran, die Fenster zu öffnen. Bleiben die Fenster jedoch zu lange und zu oft geschlossen, nimmt die Luftfeuchte zu und es kommt zur Bildung von Kondenswasser. Die erforderliche Wärme und Feuchtigkeit zur Entstehung von Schimmelpilz sind somit vorhanden. Der dritte Faktor für die Bildung und Ausbreitung von Schimmel ist organisches Material. Dieses findet sich in Arbeits- und Wohnräumen beispielsweise in Form von Holz oder Tapete.
Gesundheitliche Aspekte
Wäre Schimmel ausschließlich ein optisches Problem, könnte man ihn einfach ignorieren oder abdecken. Da von Schimmelpilzen jedoch ein erhebliches Gesundheitsrisiko ausgeht, ist die Schimmelvermeidung (und somit die optimale Luftfeuchte) ein bedeutsames Thema. Das Einatmen von Pilzsporen kann zu allergischen Erkrankungen führen. Schimmelpilze bereiten nicht nur besonders empfindlichen oder chronisch erkrankten Personen Probleme, sondern auch gesunden Menschen. Zum Beispiel kann es zu Kopfschmerzen oder Schleimhautreizungen kommen.
In den eigenen vier Wänden hat jeder selbst dafür Sorge zu tragen, dass keine Pilzsporen die Raumluft belasten. In Arbeitsstätten ist es die Aufgabe des Arbeitgebers, ein sicheres und gesundes Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen. Die konkreten Vorgaben diesbezüglich sind im Anhang Anforderungen und Maßnahmen für Arbeitsstätten nach § 3 Absatz der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) zu finden.
Luftfeuchtigkeit kontrollieren können
Da die erforderliche Frequenz des Lüftens abhängig von den räumlichen Gegebenheiten und der Anzahl der Personen variiert, sind Feuchtigkeitsmessgeräte eine sinnvolle Anschaffung. Denn nur durch die fortlaufende Kontrolle der Luftfeuchte ist die Schimmelgefahr richtig einzuschätzen.
Grundsätzlich sind zwei Arten an Messgeräten für die Feuchtigkeit zu unterscheiden:
- Luftfeuchte-Messgerät: Geräte, die den Feuchtigkeitsgrad in Räumen messen, werden auch als Hygrometer bezeichnet. Messgeräte dieser Kategorie verfügen über Sensoren, die zumeist Feuchtigkeit und Temperatur messen können. Außerdem errechnen viele dieser Luftfeuchte-Messgeräte den Taupunkt. Sämtliche Mess- und Rechenergebnisse werden digital auf dem zugehörigen Display angezeigt.
- Materialfeuchte-Messgerät: Feuchtigkeitsmessgeräte, die die Feuchtigkeit anzeigen sollen, die in Materialien wie Holz oder Estrich vorhanden ist, sind mit Sensoren ausgestattet. Um korrekte Messergebnisse zu erzielen, ist ein ausreichend tiefes Einstechen notwendig. Üblicherweise gilt: je größer ein Objekt ist, umso tiefer müssen die Messdorne eingeführt werden.
Einsatz des Feuchtigkeitsmessgerätes
Ob im privaten oder im betrieblichen Bereich genutzt – Feuchtemessgeräte müssen zuverlässige Daten liefern. Zudem sollten fortlaufend die aktuellen Messwerte von allen Personen, die sich im Raum aufhalten, einsehbar sein. Besonders zu empfehlen sind Hygrometer, die mit einer Alarmfunktion versehen sind. Gleich mehrere der Feuchtigkeitsmessgeräte aus dem monitoring-shop weisen dieses zweckmäßige Extra in Form eines LED-Alarms auf: Liegen die Messwerte über oder unter den definierten Grenzwerten, wird die entsprechende LED aktiviert. Die modernste Variante Feuchtemessgeräte sind Produkte, die mit Hilfe eines Smartphones samt zugehöriger App zu bedienen sind. Die Übermittlung der Messdaten vom Feuchtigkeitsmessgerät zum Smartphone geschieht per Bluetooth, sodass die jeweilige Messstelle bis etwa 100 Meter entfernt sein kann.
Das zur Messumgebung passende Feuchtemessgerät wählen
Wer als Arbeitgeber den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung entsprechen muss, ist auch gehalten, auf komfortable Arbeitsbedingungen für die Belegschaft zu achten. Gemeint sind hier nicht nur ergonomische Büromöbel, sondern auch das Raumklima. Für selbiges spielt die Raumfeuchte eine bedeutsame Rolle. Zudem sind alle Betriebe, die feuchtigkeitsempfindliche Waren produzieren und/oder verkaufen auf die beständige Kontrolle der Luftfeuchte angewiesen. Ein zeitgemäßes Feuchtigkeitsmessgerät – vorzugsweise mit Alarmfunktion – trägt dazu bei, Materialschäden zu verhindern. Hochpräzise Geräte in Kombination mit Messwertspeicher, Anschlussmöglichkeiten für verschiedene Fühler und entsprechender Software lassen umfassende Kontrolle und Auswertung zu.
Antworten