Was ist Rating? – Eine kurze Einführung

Was ist Rating? - Eine kurze Einführung

Bislang wurde das Rating mit Großunternehmen und Konzernen, die sich an internationalen Finanzmärkten finanzieren, in Zusammenhang gebracht. Außerhalb des Bankensektors besitzen derzeit nur sehr wenige deutsche Unternehmen ein Rating – dieses findet sich noch vermehrt im angelsächsischen Raum.

Mit den Vorschlägen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht soll nun auch in Deutschland das Unternehmensrating flächendeckend zur Anwendung kommen – unabhängig von der Größe des Unternehmens.

Dieser Vorstoß hat sowohl bei Banken und Sparkassen als auch Verbänden, Kammern, der Bundesregierung und natürlich bei Unternehmen für Aufsehen gesorgt und angeregte Diskussionen ausgelöst. Vielfach wird um die Zukunft des deutschen Mittelstands gefürchtet, da dieser bei Bewertung bestimmter Faktoren (z.B. Eigenkapitalquote) im internationalen Vergleich gar nicht so gut dasteht.

Eine der wesentlichen Absichten die Basel II verfolgt ist die Verringerung der Kreditausfallrisiken. Damit sollen u.a. Finanzkrisen und deren Folgen vermindert werden. Erreicht werden soll dies mit einer Vereinheitlichung der Bewertungsverfahren – eben dem Rating.

Bei der Gestaltung der Vereinheitlichungsgrundsätze orientiert sich der Baseler Ausschuss an den Ratingverfahren der großen internationalen Agenturen (z.B. Standard & Poor’s, Moody’s) die allesamt über eine langjährige Erfahrung bei der Erhebung verfügen.

Das Ratingverfahren soll dabei diesen Mindestanforderungen gerecht werden:

  • die Vergleichbarkeit verschiedener Risikopositionen muss gewährleistet sein;
  • geordnete Darstellung;
  • die Methode muss transparent und nachvollziehbar sein;
  • die gewählten Kriterien zur Bewertung müssen  transparent und nachvollziehbar sein;
  • es muss eine Risikodifferenzierung zwischen Engagements verschiedener Fristigkeiten vollzogen werden;
  • die Beurteilungen sind regelmäßig vorzunehmen.

Rating ist an sich nichts neues, denn: Deutsche Kreditinstitute raten ihre Kunden schon seit Jahren im Rahmen der Fremdmittelvergabe – sie wenden dabei aber unterschiedliche Verfahren an, die jeweils zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Dies soll durch Basel II der Vergangenheit angehören.

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