Tipps & Tricks für Selbständige – wie kann ich Nachzahlungen an die Krankenkasse umgehen?

Nachzahlung bei Krankenkasse umgehen

Als Unternehmer liegt Ihr Hauptaugenmerk in der Regel auf Ihrem Geschäftsfeld. In diesem Zusammenhang werden Themen wie Krankenversicherung häufig übersehen. In solchen Situationen kann es vorkommen, dass Sie von Ihrer Krankenkasse kontaktiert werden und aufgefordert werden, zusätzliche Beiträge zu entrichten. In diesem Artikel erfahren Sie, aus welchen Gründen dies auftreten kann, und erhalten Tipps, wie Sie unangenehme Nachzahlungen an die Krankenversicherung vermeiden können.

Was sind überhaupt Nachzahlungen bei der Krankenversicherung?

Wenn Sie als Selbstständiger weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben möchten, haben Sie die Möglichkeit, sich bei einer GKV, wie zum Beispiel der AOK, als freiwilliges Mitglied anzumelden. Bei diesem Schritt müssen Sie Ihre monatlichen oder jährlichen Einkünfte als Unternehmer angeben. Basierend auf Ihren Angaben berechnet die gesetzliche Krankenkasse Ihren monatlichen Beitrag. Wenn Sie Ihr Unternehmen gerade erst gegründet haben, können Sie in der Regel niedrigere Einnahmen erwarten. Wenn Ihr Einkommen unter der sogenannten Mindestbemessungsgrundlage für freiwillig Versicherte in der GKV liegt, zahlen Sie der Krankenkasse entsprechend nur einen Mindestbeitrag.

Derzeit hat der Gesetzgeber für Selbstständige eine Mindestbemessungsgrundlage von 1.131,67 Euro pro Monat festgelegt. Dies entspricht einem monatlichen Mindestbeitrag zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung von etwa 158 bis 165 Euro, abhängig davon, ob ein Anspruch auf Krankengeld vertraglich vereinbart ist oder nicht.

Warum ist das Einkommen so wichtig?

Je mehr Sie mit Ihrem Geschäftsmodell verdienen, desto höher wird Ihr monatliches oder jährliches Einkommen als selbstständiger Unternehmer. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf Ihren Krankenversicherungsbeitrag, da die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung immer von der Höhe Ihres Einkommens abhängen. Wenn Sie am Ende eines Geschäftsjahres Ihre Steuererklärung einreichen, können die gesetzlichen Krankenkassen sehen, wie hoch Ihr Einkommen tatsächlich ist. Falls sich herausstellt, dass Ihre Beiträge im Vergleich zu Ihrem tatsächlichen Einkommen zu niedrig angesetzt waren, ist es nicht mehr möglich, eine Nachzahlung an die Krankenversicherung zu vermeiden.

Tipps, um Nachzahlungen an die Krankenkasse zu umgehen

Das Vermeiden von Nachzahlungen an die Krankenkasse erfordert eine sorgfältige Planung und Budgetierung Ihrer Einkünfte als Selbständiger. Hier sind einige Tipps und Tricks, die Ihnen dabei helfen können:

  1. Einnahmen und Ausgaben verfolgen: Führen Sie eine genaue Aufzeichnung Ihrer Einnahmen und Ausgaben. Dies ermöglicht es Ihnen, ein klares Bild Ihrer finanziellen Situation zu erhalten und potenzielle Nachzahlungen frühzeitig zu erkennen.
  2. Regelmäßige Beitragszahlungen: Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Krankenversicherungsbeiträge regelmäßig und pünktlich bezahlen. Setzen Sie sich ein Erinnerungssystem, um Fristen nicht zu verpassen.
  3. Vorausschauende Budgetplanung: Erstellen Sie ein monatliches oder vierteljährliches Budget, das Ihre erwarteten Einkünfte und Ausgaben berücksichtigt. Auf diese Weise können Sie besser planen und sicherstellen, dass genügend Geld für Ihre Krankenversicherungsbeiträge vorhanden ist.
  4. Sparfonds für Krankenversicherung: Legen Sie einen separaten Fonds oder ein Sparkonto an, auf das Sie regelmäßig Geld für Ihre Krankenversicherungsbeiträge einzahlen. Dies kann Ihnen helfen, im Voraus für diese Kosten zu budgetieren.
  5. Einnahmensteuervorauszahlungen: Achten Sie darauf, die Einnahmensteuervorauszahlungen korrekt zu berechnen und fristgerecht zu bezahlen. In einigen Ländern können diese Zahlungen auch die Grundlage für die Berechnung Ihrer Krankenversicherungsbeiträge sein.
  6. Beratung von Experten: Konsultieren Sie einen Steuerberater oder Versicherungsberater, um sicherzustellen, dass Sie die besten Optionen für Ihre Krankenversicherung und Steuern nutzen. Sie können Ihnen auch helfen, Steuervergünstigungen oder Subventionen zu erkennen, die Ihnen zur Verfügung stehen.
  7. Selbständigenzuschuss prüfen: In einigen Ländern gibt es staatliche Zuschüsse oder Unterstützungsprogramme für Selbständige, die ihre Krankenversicherungsbeiträge bezahlen. Prüfen Sie, ob Sie für solche Programme qualifiziert sind und wie Sie davon profitieren können.
  8. Krankenversicherungsoptionen: Überprüfen Sie Ihre Krankenversicherungsoptionen sorgfältig. Es gibt oft verschiedene Tarife und Modelle, aus denen Sie wählen können. Das richtige auszuwählen, kann Ihre monatlichen Beiträge beeinflussen.
  9. Notfallfonds: Es ist immer ratsam, einen Notfallfonds zu haben, um unerwartete finanzielle Belastungen, wie Gesundheitskosten, abzudecken. Dadurch sind Sie besser vorbereitet, falls Sie plötzlich höhere Gesundheitsausgaben haben.
  10. Rechtzeitig reagieren: Wenn Sie feststellen, dass Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Krankenversicherungsbeiträge zu bezahlen, kontaktieren Sie Ihre Krankenkasse so früh wie möglich. In vielen Fällen bieten sie Ratenzahlungen oder alternative Zahlungsvereinbarungen an.

Denken Sie daran, dass die Gesetze und Regelungen zur Krankenversicherung je nach Land unterschiedlich sind. Es ist wichtig, sich über die spezifischen Vorschriften in Ihrem Land zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die besten Lösungen für Ihre Situation zu finden.

Welche Lösung bietet sich noch an, um Nachzahlungen zu vermeiden?

Damit mögliche Mehreinnahmen nicht zu einer Nachzahlung der Krankenversicherung führt, können Sie natürlich diese auch vollständig in Ihr Unternehmen investieren. In diesem Fall werden Gewinne firmenintern verwendet, beispielsweise für notwendige Investitionen, Sanierungen, Erweiterungen oder ähnlichem. Sie sollte jedoch genau darüber Buch führen, sodass diese Investitionen einer Überprüfung standhalten. Vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie sich damit einen Firmenwagen zulegen, der dann eher privat genutzt wird.

Beitragsschulden können Sie hart treffen

Wenn Sie als Unternehmer freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, können Beitragsschulden oft eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Dennoch ist es in einem solchen Fall nicht möglich, Ihre Mitgliedschaft einfach zu beenden. Dies liegt daran, dass die gesetzliche Krankenkasse die ausstehenden Beiträge mahnen, gerichtlich vollstrecken und sogar Säumniszuschläge erheben kann. Der Säumniszuschlag beträgt 1 Prozent der ausstehenden Beitragsschulden.

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