Tech M&A – die Bedeutung von Mergers & Acquisitions in Europa

Mergers & Acquisitions

M&A ist die Abkürzung von „Mergers & Acquisitions“ und bedeutet soviel wie eine Unternehmenszusammenführung. Denn der englische Begriff „Merger“ steht für Verschmelzung oder Fusion und das Wort „Acquisition“ bedeutet den Erwerb oder Kauf eines Unternehmens. Für den Käufer bedeutet M&A in der Regel ein Zugewinn an Marktanteilen, eine gesteigerte Marke oder ein größeres Wachstum. Durch M&A kann das verkaufende Unternehmen eine drohende Insolvenz abwenden oder sich fehlendes Kapital beschaffen. Der Käufer ist dementsprechend ein Investor, der sich eine Stärkung am Markt erhofft.

M&A in der europäischen Technikbranche

M&A steht im weitesten Sinn für eine freundliche oder feindliche Übernahme von Mehrheitsanteilen. Während diese bei Aktiengesellschaften oft feindlich erfolgen kann durch ungewollte Konkurrenten oder Investoren, erfolgt die Übernahme über eine Finanzberatung wie KP Tech Corporate Finance freundlich durch einen Wunschpartner oder Wunschinvestor.

Der Kauf oder Verkauf eines Unternehmens ist allerdings nur ein Teil des M&A. Denn es bedeutet auch eine Zusammenführung von Prozessen, Transaktionen und Vorgängen. Insbesondere bei KMU und im Mittelstand dient Merge & Acquisition der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit am Markt. Bei größeren Unternehmen wird M&A genutzt, um eine Monopolstellung am Markt zu erhalten. Diese kann allerdings behördlich auch unterbunden werden.

Insbesondere in der Technikbranche sind große Investitionen erforderlich, daher kommt M&A hier sehr häufig vor. Allerdings erwartet ein Großteil der M&A Experten für den europäischen Technologiemarkt einen Rückgang von M&A Aktivitäten. 2023 war der europäische M&A Markt von verschiedenen Faktoren geprägt. Dazu gehörten ungewisse Konjunkturaussichten, steigende Zinsen und eine hohe Inflation. Daher brachen im ersten Halbjahr 2023 der Transaktionswert und auch das Transaktionsvolumen ein.

Diese 5 Faktoren beeinflussen den europäischen M&A Markt

Der M&A Markt ist in Europa von fünf Faktoren geprägt, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen möchten:

  • Facharbeitermangel: Immer mehr europäische Startups aus der Technologiebranche nutzen aufgrund des Facharbeitermangels spezielle Anreizprogramme für die Mitarbeitergewinnung. Dabei gilt natürlich auch, die digitalen Fachkräfte zu halten.
  • Investitionskontrolle: In letzter Zeit haben zahlreiche Länder in Europa Regelung zur Kontrolle von ausländischen Investoren verschärft. Das hat natürlich auch Auswirkung auf Transaktionen im Sektor Technologie. Der Erwerb oder der Erwerb von Anteilen von Technologieunternehmen unterliegt häufig strengen Anforderungen. Denn Technologieunternehmen sind oftmals in den Ländern Teile der kritischen Infrastruktur. Dementsprechend unterliegt der Erwerb von Technologieunternehmen strengen Anforderungen, die bei Nichteinhaltung schwere Strafen nach sich ziehen können.
  • Patente: Aufgrund von bestehenden Patenten und dem entwickelten geistigen Eigentums sind Technologieunternehmen aus Europa attraktive Übernahmeziele. Daher ist es für interessierte Investoren von hoher Bedeutung, dass diese verstehen, welche Rechte an Patente und geistigen Eigentum das jeweilige Zielunternehmen besitzt. Aber auch die Risiken, denen das geistige Eigentum ausgesetzt ist, sollten bekannt sein.
  • Regulierungsreform: Bislang warten Übernahmen von europäischen Technologieunternehmen durch spezielle Übernahmegesellschaften durch regulatorische Hindernisse gebremst. Immer mehr Länder führen jedoch Reformen durch. Damit soll das Wachstum von innovativen Unternehmen durch mehr Investitionen gefördert werden. Eine Regulierungsreform wird immer wahrscheinlicher, sodass SPACs in naher Zukunft in Europa Technologieunternehmen übernehmen könnten.
  • Wettbewerbsrecht: Die Wettbewerbsbehörden in den europäischen Ländern sind seit einiger Zeit bemüht, ihre Praktiken und Gesetze an das hochtechnologische und digitale Zeitalter anzupassen. Das führt zu einer verstärkten Prüfung von Transaktionen im Technologiebereich.

Zwei Beispiele für M&A aus dem europäischen Technologiesektor

Am 2. November 2023 hat Deutsche Börse das dänische Softwareunternehmen Simcorp übernommen. Wie geplant, wurden die verbliebenen Minderheitsaktionäre durch ein Squeeze-out herausgedrängt. Das Geschäft ist nun auch formal abgeschlossen. Im Rahmen eines Übernahmeangebots hatte sich die Deutsche Börse zunächst einmal 94 % der Anteile an Simcorp gesichert. Anfang Oktober kündigte dann das Frankfurter Unternehmen an, sein Recht zu nutzen und die verbliebenen Aktien der Simcorp Aktionäre zu erwerben.

Die Deutsche Börse setzte den Minderheitsaktionären der Papiere eine Frist bis zum 30. Oktober 2023. Gleichzeitig endete der Handel mit den Aktien. Bereits Anfang April kündigte die Deutsche Börse an, das Unternehmen Simcorp für einen Preis von 3,9 Milliarden € übernehmen zu wollen. In der Vergangenheit war das Angebot an die Aktionäre mehrfach verlängert worden. Die Deutsche Börse möchte sich mit dem Zukauf unabhängiger machen von Schwankungen an den Finanzmärkten.

Eine weitere Übernahme erfolgte durch die Unternehmensberatung DRIVE Consulting. Ziel war der Kauf des IT-Service-Spezialisten GPS GmbH. Mit dem Erwerb soll die eigene Infrastruktur gestärkt und das Dienstleistung- und Beratungsspektrum ausgebaut werden. Bei der GPS GmbH handelt es sich um einen Dienstleister im Bereich der IT, Finanzbuchhaltung und Marketing, der bereits seit 30 Jahren auf dem Markt ist.

DRIVE Consulting ist ein Beratungsunternehmen, welches auf dem Bereich Mobilität und Automobil tätig ist. Das Unternehmen sitzt in Aachen und konnte in den vergangenen Jahren stark wachsen. Durch die Übernahme des Unternehmens GPS GmbH ist dem Berater ein wichtiger Meilenstein gelungen, um weiter zu expandieren.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*