Beispiel 1:
Die Kombination eines Kredites aus dem ERP-Regionalförderprogramm mit anderen Förderkreditprogrammen der KfW (alte Bundesländer)
Eine Bäckerei will eine Filiale eröffnen. Dafür wird eine neue Ladeneinrichtung gekauft. Außerdem wird durch die Kapazitätserweiterung auch die Anschaffung eines neuen Backofens notwendig. Da ein ERP-Darlehen in der Regel noch günstiger ist als ein Darlehen aus dem KfW-Mittelstandsprogramm, macht es Sinn, den Förderhöchstbetrag im ERP-Regionalförderprogramm auszuschöpfen und das KfW-Mittelstandsprogramm ergänzend einzusetzen. Es erfolgt eine Ergänzungsfinanzierung aus dem KfW-Mittelstandsprogramm.
Investitionsplan: | Euro |
Maschinen | 40.000.- |
Einrichtungen | 75.000.- |
Summe | 115.000.- |
Finanzierungsplan: | Euro |
ERP-Regionalförderprogramm | 60.000.-* |
KfW-Mittelstandsprogramm | 30.000.-** |
Hausbankdarlehen und/oder Eigenmittel | 25.000.- |
Summe: | 115.000.- |
* max. 50% der förderfähigen Investitionskosten (gerundet) höchstens 500.000 EUR
** max. 75% (insgesamt) der förderfähigen Investitionskosten (gerundet) da Jahresumsatz kleiner 50.000.000 EUR Die gleichzeitige Inanspruchnahme eines GA-Zuschusses in den alten Bundesländern ist ausgeschlossen.
Beispiel 2:
Die Kombination eines Kredites aus dem ERP-Regionalförderprogramm mit anderen Förderkreditprogrammen der KfW (neue Bundesländer und Berlin)
Ein Glaswarenhersteller in Schwerin erwirbt eine neue Produktionsanlage, Investitionskosten: 1,2 Millionen Euro
Finanzierungsplan: | Euro |
ERP-Regionalförderprogramm (nBL): | 500.000.-* |
KfW-Mittelstandsprogramm: | 400.000.-** |
Hausbankdarlehen und/oder Eigenmittel: | 300.000.- |
Summe: | 1.200.000.- |
* bis zu 75% der förderfähigen Investitionskosten, i.d.R. max. 500.000 Euro
** zusammen mit ERP-Regionalförderprogramm max. 75% der förderfähigen Investitionskosten.
In diesem Fall liegt der gemäß Finanzierungsanteil von 75% mögliche Kreditbetrag (hier 900.000 Euro) über der programmspezifischen Förderhöchstgrenze von 500.000 Euro. Daher erfolgt eine Ergänzungsfinanzierung aus dem KfW-Mittelstandsprogramm.
Beispiel 3:
Kombinationsbeispiel (KfW-Mittelstands- und KfW-Umweltprogramm)
Kredite aus dem KfW-Umweltprogramm können mit anderen Förderkreditprogrammen der KfW (mit Ausnahme des KfW-Infrastrukturprogramms) kombiniert werden.
Häufig führen Modernisierungsinvestitionen zu positiven Umwelteffekten: Eine mittelständische Käserei (Jahresumsatz: 40 Mio. Euro) erzielt durch die Investition in eine neue Käseschneidelinie mit computergesteuerter Wiegeanlage eine Reduzierung des Verpackungsausschusses um 60 %. Das Investitionsvolumen beträgt 2 Mio. Euro. Bemessungsgrundlage für den Umweltkredit sind 50 % davon (1 Mio. Euro).
Investitionsplan: | Euro |
Modernisierung der Käseschneidelinie | 2.000.000.- |
Finanzierungsplan: | Euro |
KfW-Umweltprogramm | 750.000.- |
KfW-Mittelstandsprogramm | 750.000.- |
(Zusammen: 75 % des Investitionsvolumens) | |
Hausbankdarlehen und/oder Eigenmittel | 500.000.- |
Summe: | 2.000.000.- |
Beispiel 4:
KfW-CO2-Minderungspogramm
Das Ehepaar Müller (Er 35, Sie 34 Jahre alt) erwirbt für EUR 100.000 ein Einfamilienhaus mit 120 qm Wohnfläche in der Nähe von Koblenz, in dem es nach den noch erforderlichen Modernisierungsmaßnahmen selbst wohnen möchte. Um Energie und damit auch Geld zu sparen, sollen vor Bezug noch das Dach besser isoliert, ein moderner Brennwertkessel installiert und Fenster mit Wärmeschutzverglasung eingebaut werden. Hierfür fallen zusätzliche Kosten in Höhe von EUR 25.000 an. Das Ehepaar Müller beantragt bei seiner Hausbank ein Darlehen aus dem KfW-Programm zur CO2-Minderung in Höhe von EUR 25.000 und damit für die gesamten durch die Modernisierung veranlassten Kosten. Zusätzlich beantragt das Ehepaar Mittel in Höhe von EUR 37.500 (30% von EUR 125.000 der Gesamtkosten) aus dem KfW-Wohneigentumsprogramm.
Investitionsplan | Euro |
Gebäude | 100.000.- |
Wärmedämmung Dach, Heizung | 25.000.- |
Summe: | 125.000.- |
In diesem Beispiel ist eine Kombination zwischen KfW-Programm zur CO2-Minderung und dem KfW-Wohneigentumsprogramm möglich.
Finanzierungsplan: | Euro |
KfW-Wohneigentumsprogramm* | 37.500.- |
KfW-Programm zur CO2-Minderung** | 25.000.- |
Hausbankdarlehen und/oder Eigenmittel | 62.500.- |
Summe: | 125.000.- |
* max. 30 % der förderfähigen Kosten (hier: 125.000.- Euro), somit 37.500.- Euro
** die unmittelbaren Kosten für die Wärmedämmung des Daches und die Erneuerung der Heizung, hier 25.000.- Euro
Beispiel 5:
Förderbeispiel ERP – Innovationsprogramm – Kreditvariante
Eine Kombination von Darlehen aus dem ERP – Innovationsprogramm – Kreditvariante mit anderen Förderkreditprogrammen der KfW ist möglich.
Ein Unternehmen entwickelt und baut in Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut einer Universität und einem Anlagenbauer eine Aufbereitungsanlage, die die Auflagen einer neuen Umweltschutzverordnung erfüllen wird. Eine Anlage, die diese Anforderungen erfüllt, ist auf dem Weltmarkt noch nicht erhältlich (Innovationsvorhaben).
Die Verordnung bestimmt, dass der Betrieb des Unternehmens nicht über einen bestimmten Zeitpunkt hinaus am alten Standort betrieben werden darf, so dass eine Verlagerung des Betriebes in ein Industriegebiet notwendig wird. Da die Verlagerung aufgrund einer Umweltschutzbestimmung behördlich angeordnet wurde, kann ein Teil der Kosten als Umweltinvestition anerkannt werden (Betriebsverlagerung mit integriertem Umwelteffekt). So ist die teilweise Finanzierung aus dem zinsgünstigen KfW-Umweltprogramm möglich. Grundlage für die Höhe des Umweltkredites sind in einem solchen Fall in der Regel 50% des Investitionsvolumens. Für die andere Hälfte der Kosten kann im Rahmen der Förderhöchstgrenzen (hier 2/3 des Gesamtvorhabens, abhängig vom Umsatz des Unternehmens) ein Darlehen aus dem KfW-Mittelstandsprogramm in Anspruch genommen werden.
Darüber hinaus ist am neuen Standort die Durchführung umfangreicher Bodenschutzmaßnahmen notwendig (Umweltinvestitionen).
Das Vorhaben wurde über das ERP-Innovationsprogramm – Kreditvariante, das KfW-Umweltprogramm und das KfW-Mittelstandsprogramm finanziert.
Bemessungsgrundlagen für | ||||
Investitionsplan | ERP-Innovationsprogramm in TEUR | KfW-Umweltprogramm in TEUR | KfW-Mittelstandsprogramm in TEUR | gesamt in TEUR |
Gebäude u. Erschließung | 0,0 | 1.218,75 | 1.218,75 | 2.437,50 |
Bodenschutz | 0,0 | 800,00 | 0,0 | 800,00 |
Kosten für die Entwicklung und Erstellung der Anlage: | ||||
Personalkosten | 147,50 | 0,0 | 0,0 | 147,50 |
Gemeinkosten | 177,00 | 0,0 | 0,0 | 177,00 |
Materialkosten | 50,00 | 0,0 | 0,0 | 50,00 |
externe Dienstl. | 83,75 | 0,0 | 0,0 | 83,75 |
Maschinen | 53,75 | 0,0 | 0,0 | 53,75 |
Summe | 512,00 | 2.018,75 | 1.218,75 | 3.749,50 |
Finanzierungsplan | ||
ERP – Innovationsprogramm – Kreditvariante | 512,00 | (100% der Bemessungsgrundlage) |
KfW-Umweltprogramm | 1.350,00 | (max. 2/3 der Bemessungsgrundlage gerundet, da Umsatz des Unternehmens > EUR 50 Mio) |
KfW-Mittelstandsprogramm | 813,00 | (max. 2/3 der Bemessungsgrundlage, da Umsatz des Unternehmens > EUR 50 Mio) |
Eigenmittel und/oder Hausbankdarlehen | 1.074,5 | |
Summe | 3.749,50 |
Zur Besicherung des Darlehens werden die neuen Anlagen sicherungsübereignet, außerdem wird eine Grundschuld in Höhe des Verkehrswertes auf dem neuen Betriebsanwesen eingetragen.
Beispiel 6:
Förderbeispiel ERP-Innovationsprogramm – Beteiligungsvariante
Ein im Jahr 1985 gegründetes Unternehmen aus dem Bereich der Recyclingtechnik plant die Entwicklung einer neuartigen Sortieranlage, die ausgezeichnete Marktchancen verspricht. Ein Privatinvestor interessiert sich für die Neuentwicklung des Unternehmens, und kann sich vorstellen eine stille Beteiligung in das Unternehmen einzubringen.
Für die Entwicklung der Anlage werden voraussichtlich folgende Kosten entstehen:
TEUR | |
Errichtung einer neuen Produktionsstätte | 2.050 |
Personalkosten für FuE | 155 |
Beratungskosten für Organisationsänderung | 75 |
Marktforschung zur Produktpositionierung | 125 |
Materialkosten | 50 |
Ausbildung von Fertigungs- und Vertriebspersonal | 45 |
Gesamt: | 2.500 |
Der Investor möchte eine Beteiligung in Höhe von EUR 2,5 Mio einbringen. Da sich das Unternehmen in den alten Bundesländern befindet, kann er seine Beteiligung zu 75% aus dem ERP- Innovationsprogramm refinanzieren, und erhält somit ein Darlehen über EUR 1,875 Mio, für die er nur 40% des Risikos trägt. Die restlichen EUR 0,625 Mio bringt er aus Eigenmitteln auf, für die er selbst das Risiko trägt.
Beispiel 7:
KfW-Risikokapitalprogramm
Ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden fertigt und liefert Zubehör für die Telekommunikationsbranche. Es sollen neue Geschäftsfelder in der EU erschlossen werden. Zwei der drei Gesellschafter möchten aus der Gesellschaft ausscheiden, denn sie wollen an einer geplanten Kapitalerhöhung nicht teilnehmen. Der verbleibende Gesellschafter wird die Hälfte dieser Anteile (1,5 Mio. Euro) übernehmen und zusätzlich seine Beteiligung aufstocken (2 Mio. Euro). Eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft übernimmt die andere Hälfte der Anteile der ausscheidenden Gesellschafter (1,5 Mio. Euro) und beteiligt sich zusätzlich mit 3,5 Mio. Euro.
Finanzierungsplan: | Euro | |
Hausbankdarlehen | 1,5 Mio. | Gesellschafter für Ankauf Anteile |
Eigenmittel des verbleibenden Gesellschafters | 2 Mio. | Gesellschafter für Aufstockung seiner Anteile |
Kapitalbeteiligungsgesellschaft | 5 Mio. | Kapitalbeteiligungsgesellschaft für Ankauf Anteile + Beteiligung |
Summe: | 8,5 Mio. |
Die KfW übernimmt das Risiko an der Beteiligung durch die Kapitalbeteiligungsgesellschaft in Höhe von 2 Mio. Euro und trägt damit 40 % des Risikos.
Beispiel 8:
KfW-Wohnraum-Modernisierungsprogramm II (Ost)
Eine Kumulierung der KfW-Darlehen mit anderen Fördermitteln (z.B. Kredite oder Zulagen/Zuschüsse) und der Investitionszulage ist möglich, sofern die Gesamtförderung 85% der förderfähigen Kosten für Investitionsvorhaben nicht übersteigt.
Eine Kumulierung mit dem KfW-Programm zur C02-Minderung ist uneingeschränkt möglich.
Familie Krause (Vater 37, Mutter 41 Jahre alt, 1 minderjähriges Kind) erwirbt für EUR 50.000 eine Eigentumswohnung mit 200 m2 Wohnfläche in einem Gebäude (Baujahr 1928; 4 Wohnungen) in der Nähe von Rostock, in dem sie nach den noch erforderlichen Modernisierungsmaßnahmen selbst wohnen möchte. Vor dem Einzug sollen noch das Dach ausgebessert, neue Fenster eingesetzt und eine moderne Zentralheizung installiert werden. Hierfür fallen zusätzliche Kosten in Höhe von EUR 80.000 an. Für den Erwerb der Eigentumswohnung einschließlich der Kosten für die Modernisierung entstehen Aufwendungen von insgesamt EUR 130.000. Das Ehepaar Krause beantragt ein Darlehen aus dem KfW-Wohnraum-Modernisierungsprogramm II in Höhe der Modernisierungsaufwendungen von EUR 80.000 (=200 m2 x 400 EUR/m2). Zusätzlich beantragen die Krauses Mittel in Höhe von EUR 39.000 aus dem KfW-Wohneigentumsprogramm und schöpfen damit den max. Finanzierungsanteil von 30% der Gesamtkosten aus. Wäre zusätzlich die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage (100.000 Dächer-Solarstrom-Programm) geplant, dann würde sich die Gesamtförderung der im KfW-Wohnraum-Modernisierungsprogramm II förderfähigen Kosten auf 85% der förderfähigen Kosten reduzieren und das Darlehen wäre gegebenenfalls zu kürzen.
Investitionsplan: | Euro |
Gebäude | 50.000.- |
Modernisierungskosten | 80.000.- |
Summe: | 130.000.- |
Finanzierungsplan: | Euro |
KfW-Wohnraum-Modernisierungsprogramm II (Ost)* | 80.000.- |
KfW-Wohneigentumsprogramm | 39.000.- |
Eigenmittel | 11.000 |
Summe: | 130.000.- |
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