Damit junge Unternehmen erfolgreich wirtschaften können, benötigen sie eine Menge Kapital. Hiermit können Produktionsräume oder Büros angemietet, Materialien eingekauft, Mitarbeiter bezahlt und digitale Technologien angeschafft werden. Es gibt eine Vielzahl von Wegen, um das benötigte Geld zu generieren. Diese reichen von einem klassischen Bankkredit über Mezzanine Geldgeber bis hin zum Crowdfunding. Dieser Artikel stellt die einzelnen Finanzierungsformen vor und erläutert, was sie im Einzelnen auszeichnet.
Ein klassischer Bankkredit
Ein klassischer Bankkredit gehört nach wie vor zu den populärsten Strategien, um die Gründung eines Unternehmens zu finanzieren. Je nach Strategie bietet es sich an, einen flexiblen Ratenkredit zu verwenden oder auf einen zweckgebundenen Gründerkredit zu setzen. Es ist wichtig, nicht gleich ein erstes Angebot anzunehmen, sondern möglichst viele Kreditangebote einzuholen und miteinander zu vergleichen. So lassen sich die günstigsten Zinssätze finden.
Ein Bankkredit ist planbar und verlässlich, setzt allerdings zahlreiche Dinge voraus. So ist es erforderlich, dass die Gründer eine gute Bonität besitzen und ein regelmäßiges Einkommen haben. Gerade junge Menschen, die ihre Geschäftsidee umsetzen wollen, haben allerdings noch nicht viele Ersparnisse oder Sicherheiten vorzuweisen. Außerdem ist ein Bankkredit mit relativ viel Bürokratie verbunden. Es dauert somit eine Weile, bis das benötigte Geld zur Verfügung steht.
Mezzanine Kapitalgeber
Wer einen klassischen Bankkredit bekommen möchte, braucht hierfür in der Regel Eigenkapital. Das gilt insbesondere dann, wenn das Geld für den Kauf oder den Bau von Immobilien genutzt werden soll. In der Regel verlangen die Geldgeber hierfür eine Eigenkapitalquote von 30%. Es dauert meist eine Weile, bis Gründer die benötigte Summe zusammengespart haben. Entsprechend verschiebt sich die Unternehmensgründung in die Zukunft.
Um das zu vermeiden und möglichst schnell auf die benötigte Eigenkapitalquote zu kommen, ist es möglich, Mezzanine Kapitalgeber zu gewinnen. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte hybride Finanzierung, die von Unternehmen wie Versicherungen ebenso angeboten werden kann wie von Einzelinvestoren, Investorengruppen oder Fonds. Gründer profitieren bei diesem Vorgehen von einer verlässlichen und praxisnahen Form der Finanzierung, weswegen immer mehr Gründer hierauf zurückgreifen.
Eigenkapital ansparen
Einigen Gründern ist es wichtig, finanziell unabhängig zu bleiben. Sie wollen sich nicht über Jahre hinaus mit einem Kredit verschulden und hierdurch ein hohes Risiko eingehen. Sollte sich Ihre Geschäftsidee nicht als tragfähig erweisen, stehen sie schnell mit hohen Schulden da. Um das zu vermeiden, wollen sie ihre Unternehmensgründung ausschließlich aus eigenen Finanzmitteln stemmen und auf Fremdkapital verzichten.
Dieses Vorgehen eignet sich vor allem für Startups, die einen geringen Kapitalbedarf haben. Wer beispielsweise einen Onlineshop gründen möchte, braucht hierfür nicht viele Ressourcen. Einige technische Geräte, etwas externe Expertise und Kapital zur Herstellung oder zum Kauf bestimmter Produkte genügen vollkommen. Dies lässt sich in einem vertretbaren Zeitraum über Eigenkapital ansparen. Wenn jedoch Produktionsmaschinen, Gewerberäume und Angestellte benötigt werden, fallen so hohe Kosten an, dass diese keinesfalls über Eigenkapital finanziert werden können.
Crowdfunding nutzen
Bei Startups erfreut sich das Crowdfunding immer größerer Beliebtheit. Hier stellen die Gründer ihre Geschäftsidee auf Crowdfunding-Plattformen vor und versuchen, möglichst viele Menschen hiervon zu überzeugen. Diese haben dann die Möglichkeit, Kapital zur Verfügung zu stellen und bekommen im Gegenzug bestimmte Vergünstigungen oder Boni. Für die Geldgeber ist es so häufig möglich, durch die Investition in lukrative Unternehmen gute Renditen zu erwirtschaften.
Das Crowdfunding stellt eine äußerst flexible Form der Finanzierung dar. Die Gründer können sich auf unterschiedlichen Plattformen vorstellen und haben so die Möglichkeit, ein breites Spektrum an Menschen für ihre Idee zu begeistern. Außerdem können sie Ihren Businessplan nutzen, um die Seriosität ihrer Geschäftsidee zu präsentieren und eine Investition wahrscheinlich zu machen. Des Weiteren kann diese Form der Finanzierung unabhängig von der eigenen Bonität genutzt werden. Allerdings ist nicht gesagt, dass mittels Crowdfunding genügend Geld zusammenkommt, um die eigene Geschäftsidee umsetzen zu können.
Fördermittel in Anspruch nehmen
Für die Gründung von Startups gibt es unterschiedliche Förderprogramme und Fördermittel. Diese werden von vielfältigen Stellen angeboten. Diese verfolgen das Ziel, interessante, zukunftsfähige Unternehmen zu unterstützen und somit einen Beitrag zu einer vielfältigen und modernen Gesellschaft zu leisten. Gründer haben die Möglichkeit, solche Fördermittel zu beantragen und hierdurch ihre Geschäftsidee zu finanzieren.
Solche Fördermittel sind äußerst praktisch, da sie häufig bereitgestellt werden, ohne zurückgezahlt werden zu müssen. Allerdings ist die Beantragung mit einem recht hohen Aufwand verbunden. Zudem ist nicht sichergestellt, dass man die entsprechende Förderung bekommt. Immerhin steht nur ein gewisser Pool an Geldern zur Verfügung und meist bewirbt sich eine große Zahl an Gründern hierfür. Diese Form der Finanzierung ist folglich mit gewissen Unsicherheiten verbunden.
An Gründerwettbewerben teilnehmen
Ebenfalls attraktiv, aber genauso mit verschiedenen Unsicherheiten verbunden, ist die Teilnahme an Gründerwettbewerben. Hier treten unterschiedliche Gründer gegeneinander an und versuchen, eine Jury von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Mit dem Geld, das der Gewinner erhält, kann ein Großteil der anfallenden Kosten beglichen werden.
Ein großer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es bei der Finanzierung nicht ausschließlich um die kalten Zahlen und Fakten geht. Gründer haben während der Wettbewerbe die Möglichkeit, durch ihr Engagement, ihre Hingabe, ihr Fachwissen und ihre Begeisterung zu punkten. Der Nachteil besteht darin, dass es meist nur einen Sieger bei solchen Wettbewerben gibt und die anderen komplett leer ausgehen. Es kann somit sein, dass man sehr viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung auf den Wettbewerb investiert, die sich dann nicht auszahlt.
Fazit
Gründer haben viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Hand, um ihre Geschäftsidee zu realisieren. Einige bieten eine hohe Sicherheit, sind dafür mit Bürokratie verbunden. Andere sind besonders einfach und flexibel, bieten dafür aber keine große Planungssicherheit. Gründer sollten sich daher genau überlegen, welche Form der Finanzierung für sie am besten geeignet ist.
Häufig ist es besser, sich auf eine Finanzierungsform voll zu konzentrieren und sich um diese komplett zu bemühen, als viele Baustellen gleichzeitig zu haben und sich bei keiner Variante voll engagieren zu können. Richtig genutzt helfen solche Finanzierungen aber dabei, den eigenen Finanzbedarf zu decken und einer erfolgreichen Unternehmensgründung einen Schritt näher zu kommen.
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